tag:blogger.com,1999:blog-70550996766835279882024-03-05T02:58:35.009-08:00Lyrische ProsaKurzgeschichten - Texte - GedankenDon Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.comBlogger29125tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-4271582350111808452023-03-09T04:58:00.004-08:002023-03-09T05:01:26.183-08:00Gedanken<div style="text-align: left;">Gedanken sind Mächte<br />Gute wie auch schlechte</div><div style="text-align: left;">Nimmst an du den Gedanken im Glauben </div><div>Tust du der Macht darin erlauben <br />Zu tun in dir was ihr gefällt - sei's böse oder gut </div><div><br />Ein Gedanke gibt nicht bloß Informationen <br />Die Kraft dahinter will in dir wohnen<br />Um zu tun was ihr gefällt - falls dein Wille sich nicht dagegen stellt </div><div><br />Armes Ego, armer Wille - ganz allein gegen so viele<br />Wie ein Ruderboot im Sturm<br />ankämpft gegen viele Wogen<br />Tut auch der Kampf in deinem Innern toben</div><div><br />Wohl dem der weiß vom allergrößten Herrn der Mächte <br />Welcher ist vom himmlischen Geschlechte </div><div><br />Was der sagt das hat Gewicht <br />Daß dein Lebensboot muß kentern nicht<br />Er hält dich fest mit seiner Hand<br />Dein Lebensboot erreicht das sichre Land.<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /></div><p><br /></p>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-38274871504782231732022-07-26T03:33:00.000-07:002022-07-26T03:33:27.377-07:00Frieden <p> Ach. Wie wünsche ich mir doch Frieden, Frieden in der Welt!</p><p>Doch ach, ich habe ja nicht einmal Frieden mit mir selbst.</p><p>Zerrissene Gedanken, Grübeleien, schlagen des Gewissens, um es mit mehr oder weniger faulen Ausreden zu beruhigen!</p><p>Wie kann es Frieden in der Welt geben, wenn wir es nicht einmal schaffen, Frieden in den Familien zu halten? Frieden unter Lebenspartnern? Frieden mit den Nachbarn, Frieden in der Gemeinde? In der Stadt? Allenfalls herrscht ein zerbrechlicher, löchriger Waffenstillstand - zugekleistert mit frommen Lügen und Versprechen - wir machen uns taub und empfindungslos gegenüber dem nagenden Krieg.</p><p></p><p>Es ist doch alles in Ordnung bei uns? Wir sind doch keine schlechten Menschen!</p><p>Gib mir mehr Drogen, Ablenkungen, Spiele und alles was betäubt! Ich will diese Zerrissenheit nicht mehr fühlen - betäube mein Gewissen mit allen bunten Träumen die zu haben sind.<br /></p><p>Ganz wahr ist dieses Bild aber auch nicht. Es ist alles sehr komplex. Es gibt auch noch echte Liebe hier und dort. Es gibt lebendige Hoffnung. Es gibt Taten der Selbstlosigkeit und Barmherzigkeit.</p><p>Ach. Wie sehne ich mich nach Frieden. Frieden in mir und in der Welt.<br /><br /></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_lTYGXTU1kCYn7eIpP9VaEZWGoXlZyNsTOAOOIplM_90WfUQTvMNFzviNSBOuLh-EahSnooFyqa5tq0ikbbu8-Eg6B9i1fbm8wXaCWh5eNqfOOBh1GzewTryaDNZKfwOH9OQJhRrsMJcfPJ2ot6Pn3-4ybFExQ7P2cgANs4vaQZpzKf8KHHDRgcscoQ/s4000/IMG_20220602_115502.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3000" data-original-width="4000" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_lTYGXTU1kCYn7eIpP9VaEZWGoXlZyNsTOAOOIplM_90WfUQTvMNFzviNSBOuLh-EahSnooFyqa5tq0ikbbu8-Eg6B9i1fbm8wXaCWh5eNqfOOBh1GzewTryaDNZKfwOH9OQJhRrsMJcfPJ2ot6Pn3-4ybFExQ7P2cgANs4vaQZpzKf8KHHDRgcscoQ/w400-h300/IMG_20220602_115502.jpg" width="400" /></a></div><br />Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-22860340759025788692022-06-09T04:31:00.003-07:002022-06-10T01:42:18.213-07:00Gedanken<p>So mancher Gedanke hängt tonnenschwer in meiner Seele und zieht mich dem Abgrund entgegen.</p><p>Womit soll ich ihm begegnen, wenn mir die Kraft fehlt erneut wieder aufzustehen und zu kämpfen?</p><p>Wie komme ich zu neuen, lichten und leichten Ideen, die mich erneut emporschweben lassen in die Weite?</p><p>Wie ein Adler soll ich fliegen, neue Kraft gewinnen wenn ich am Boden liege! Das sagst du mir - und manchmal kommt mir dein Reden fast höhnisch vor - so fern von meiner Realität.</p><p>Liege ich nicht schon genug am Boden, muss ich erst noch tiefer sinken bevor deine Hand mich fasst und ins Land des Lebens zurück bringt? </p><p>Warum bist du so fern, Gott? </p><p>Fern von meiner Klage und meinem zerbrochenen Geist, wie ein Schatten in der Nacht - wie ein Traum an den ich mich nur noch unklar erinnern kann.</p>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-28309030691766245212017-11-13T01:44:00.001-08:002017-11-13T01:46:19.214-08:00Gespenster<p dir="ltr"><i>Glaube, dem die Tür versagt, steigt als Aberglaub' ins Fenster. Wenn die Gottheit ihr verjagt, kommen die Gespenster.</i></p>
<p dir="ltr">Emanuel Geibel</p>
Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-26645163451855805622017-10-24T09:18:00.001-07:002017-10-24T09:19:04.478-07:00No Bluebirds fly<p dir="ltr"><i>Somewhere over the rainbow...</i><br>
<i>fliegen nur die schwarzen Trauervögel, die sich nach Heimat und Zugehörigkeit sehnen. </i><br>
<i>Sie trösten sich mit schönen, traurigen Melodien, wo doch am Fuße des Regenbogens der Topf voller Gold steht..</i></p>
Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-77614208951003057992013-12-18T08:22:00.002-08:002016-04-24T13:59:43.263-07:00VerlorenIch war verloren.<br />
Ganz allein in diesem finsteren Loch. Keiner in meiner Nähe, der mir irgendwie helfen würde und meilenweit von jeder Zivilisation entfernt.<br />
Es war ja meine eigene Schuld gewesen, daß ich nun hier saß und nicht wieder herauskam. War es das wirklich?<br />
Man hatte meine Seele hungern lassen und ich war geschlagen worden. Man hatte mich wüst beschimpft und einen Taugenichts gescholten. Ich sei nichts wert und würde nie etwas zustande bringen, hatte man gesagt.<br />
Talent hat er wohl - aber er versaut sich alles selbst durch diese ungezügelte Rebellion und sein unangepasstes Verhalten! Geh mir aus den Augen und sei endlich mal zu etwas nütze, hatte man geschrien.<br />
<br />
Also ging ich. Und nach einer Weile begann ich zu laufen und im Laufen zu weinen. Ich wollte nie mehr nach Haus zurück! Düstere schwarze Wolken umhüllten mich und ließen sich auf meiner Schulter nieder.<br />
Dann kam der tiefe Fall. Ich holperte und stolperte in dieses tiefe Loch im Wald hinein. Hängende Baumwurzeln sausten an mir vorüber und ich wusste: "Jetzt bist Du verloren!" <br />
<a name='more'></a><br />
Der dunkle Nachthimmel war nur noch als kleiner tiefgrauer Fleck viele Meter über mir zu erkennen als ich mich umblickte - am Boden angelangt. Ich lebte noch, war aber tief im Morast eingesunken, welcher meinen Fall gebremst hatte. Mir war kalt und nach einer Weile fing ich an zu zittern und mit den Zähnen zu klappern.<br />
"Halloooo", rief ich laut. ""Kann mich da draußen jemand hören?" - Tiefes Schweigen. Als hätte sogar der Wald, die Tiere und die ganze Menschheit sich von mir abgewendet. Ich weinte hemmungslos und immer heftiger je mehr ich meines zutiefst hilflosen und hoffnungslosen Zustands gewahr wurde. <br />
"So sieht dann wohl das Ende aus", dachte ich mir. "Hier findet dich keiner mehr. Du wirst nun elend verrecken und niemand wird dich vermissen. Du warst doch sowieso schon immer irgendwie überflüssig, dachte ich mit Bitterkeit im Herzen."<br />
<br />
Der Mond war aufgegangen und leuchtete sanft in mein Gefängnis hinein. Nach vielen vergeblichen Versuchen die krümelige und glitschige Wand aus Erde, Wurzeln und Steinen emporzuklimmen und total abgeschürften und zerschrammten Armen und Beinen saß ich dort in meinem Matsch in den ich meine Exkremente mit bloßen Händen verbuddelt hatte. Ich war über und über mit Dreck, Erde und stinkendem Matsch besudelt - selbst meine Haare klebten vor feuchtem Schmutz. <br />
"Was grinst du so dämlich und hämisch Kalle Mond? Machst dich über einen Einsamen, Todgeweihten auch noch lustig?"<br />
Hätte ich doch nur ein Messer bei mir um mir die Pulsadern zu durchtrennen - das wäre ein leichterer Tod als langsam zu erfrieren oder zu verdursten. Irgendwann schlief ich vor völliger Erschöpfung ein.<br />
<br />
Die Morgendämmerung kam und ich wachte vor Kälte zitternd auf. "Grausame Sonne, Betrug"! gellte es innerlich in mir mit stummem Schrei.<br />
Die Vögel zwitscherten vergnügt vor sich hin und die Drosseln sangen ihr wunderschönes Morgenlied. "Euch gehts gut", dachte ich, "Wenn ich doch auch ein Vogel wäre und aus diesem Loch einfach herausfliegen könnte". Aber mein Körper war zerschunden und fühlte sich an wie Blei. Selbst meine Seele war schwer wie blei und völlig verwüstet. <br />
<br />
Die Sonne stieg langsam am Himmel auf und die Vögel verstummten. Man hörte nur noch weit enfernt einen Specht klopfen und ab und zu ein Rascheln im Laub. Und ganz weit in der Ferne ein kaum hörbares Geräusch. War es das Murmeln eines Baches? "Kann eigentlich nicht sein. Du bist ja viel zu tief in den Wald hineingelaufen und da war doch nirgends ein Bach oder Ähnliches - aber vielleicht ja in einer anderen Richtung?" Mal vestummte das Geräusch völlig und dann wurde es wieder etwas lauter, als ob es langsam näher kam. "Merkwürdig. Ein Bach oder Fluß der seine Richtung ändert?"<br />
<br />
Die Schürfwunden an Armen und Beinen schmerzten sehr und begannen langsam sich zu entzünden. Kein Wunder bei dem Dreck! Mir war elend und ich hatte Durst.<br />
Dann wieder dieses merkwürdige Geräusch des Wassers, daß langsam näher zu kommen schien. "Jetzt halluzinierst Du auch schon", stöhnte ich, während ich mich zusammenriss, um nicht an meinen Armen zu kratzen und zu reiben.<br />
Plötzlich wurde mir klar, daß dieser merkwürdige Bach oder Fluß kein Wasser war. Es war eine Stimme! Aber wie seltsam klang ihr rufen? "Eindeutig eine menschliche Stimme", sagte ich zu mir selbst, "aber wie kann sie so rauschend und tief klingen - wie der Klang eines Wasserfalls, hmm... nein einer Brandung - oder hörte ich das Rauschen eines starken Regens?" <br />
So langsam spinnst Du komplett, wahrscheinlich das Fieber" vermutete ich und fasste meine Stirn an. Sie fühlte sich kühl an.<br />
<br />
Das seltsame Geräusch des rufenden Wassers verstummte und ich hörte Schritte, die auf meine Grube zukamen. Mein Magen krampfte sich vor Freude zusammen als plötzlich ein freundliches Gesicht oben am Rand des Loches erschien.<br />
Was waren das für Augen? Der Himmel und die Wolken spiegelten sich darin - sie waren wasserblau und wie zwei Fenster in eine andere Welt - eine andere Galaxie!<br />
Der Mensch (war es ein Mensch?) kam mir unendlich bekannt vor und gleichzeitig so unbegreiflich fremd, wild und schön daß es meine Sinne betäubte.<br />
Und dann sprach er zärtlich meinen Namen und diese Stimme...diese Stimme -<br />
klang wie ein gewaltig brausendes Orchester und doch zugleich zart wie ein leise wehendes Lüftchen.<br />
Es erfasste mich tief in meinem Inneren - diese Erscheinung - und ich zerfloss vor Tränen und Glück.<br />
<br />
Langsam zog er mich aus der tiefen Grube heraus - nur womit? Ich schien auf dem Klang seiner Stimme empor zu schweben - angezogen von dem Sog seiner wasserblauen liebevollen Augen, getragen von den heilenden Wassern die aus ihm heraus zu strömen schienen - aus jeder Faser seines Seins...<br />
Der Schmerz war entschwunden und vergessen - ich stand wieder auf trockenem und sicheren Boden - fühlte mich erfrischt und gestärkt - wollte ihn umarmen und ihm danken - wollte die ganze Welt umarmen.<br />
Doch wo war er hingegangen? Noch war ich wie betäubt, drehte mich hin und her, suchte ihn mit meinen Blicken.. rief ihm nach: Wer bist Du? Wo willst du denn hin? Bleib doch bitte bei mir!<br />
<br />
In der Ferne hörte ich das Geräusch seiner Stimme langsam und fröhlich entschwinden. Das Geräusch des Wassers, nein - der vielen Arten von Wasser, nein - das Geräusch der Musik eines galaktischen Orchesters... es wurde leiser und leiser.<br />
<br />
Und ich war wieder allein. Ich schaute mir meine Hände an: Sie schienen wie von innen zu leuchten - ein weißes durchscheinendes Licht..<br />
Der Wald um mich her atmete das selbe Licht ein und aus. Die nahe Lichtung war erfüllt von diesem sanften Licht. Alle Blumen und Pflanzen dort schienen mein Wissen um die seltsame Rettung und den unbeschreiblichen Retter zu teilen - alle strahlten den hellen Glanz seines durchscheinden Lichtes aus.<br />
<br />
Alles was er berührt hatte troff von seinem heilenden Wasser und von seinem Licht.<br />
Und ich wusste ich würde nicht ruhen, ich würde ihn suchen bis ich ihn wiedergefunden hätte. Und sei es bis ans Ende meiner Tage.<br />
Ich würde ihn suchen - und sei es am anderen Ende der Welt!<br />
<br />Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-18119729090242607822013-12-18T06:47:00.000-08:002015-05-14T04:03:03.007-07:00Der kostbare MomentPlötzlich war er da - dieser Moment.<br />
Ich stand da und wurde ergriffen. Ich konnte nicht sagen warum, aber du hattest mich einfach tief berührt. Tief drinnen.<br />
Und mir kamen die Tränen - ich fühlte mich ertappt, durchschaut, gesehen und erkannt. <br />
Gibt es denn so etwas?<br />
Zwei Seelen die sich so nahe sind?<br />
Ich hatte das Gefühl über alles mit dir reden zu können - über Dinge die ich sonst verschweige, die ich niemand sonst erzählen würde...<br />
Aber dir könnte ich sie sagen.<br />
<br />
Und nun bin ich getrennt von dir - nur wenige Kilometer, die mir aber unüberwindlich erscheinen, eine tiefe Kluft. <br />
Es herrscht Schweigen zwischen uns - was ist nur geschehen?<br />
Alles was ich dir schreibe erscheint mir falsch und... seltsam verdreht.<br />
<br />
Habe ich deine Seele verletzt, war dumm und unachtsam?<br />
Habe ich auf deinen empfindlichen Gefühlen herumgetrampelt - etwas Wichtiges komplett übersehen?<br />
<br />
Wir sind auseinander, getrennt, geschieden - und waren doch noch nicht einmal richtig zusammen, haben uns kaum kennengelernt. Nur dieser eine, tiefe Moment bleibt.<br />
Und ich denke jeden Tag an Dich.<br />
Ich wollte dir noch so viel sagen. Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-47253035023882612192012-04-29T04:48:00.001-07:002015-05-14T04:15:41.871-07:00ZwischenweltDurch schwerer Sonne leichten Regen
dunkler Wolken schwarzes Gebräu<br />
schweben wir dem Regenbogen entgegen<br />
zu himmlischen Gefilden satter, triefender Pracht<br />
Alles wird gut scheint eine Stimme bedeutungsvoll zu sagen<br />
Alles fügt sich zusammen, wie ich's vorher erdachtDon Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-4184242552536330632011-06-25T03:05:00.000-07:002015-05-14T04:17:57.706-07:00Vorgeschichte eines Fantasy-RomansGelangweilt kaute der 12jährige Junge auf seinem Bleistift. Seine Augen waren in eine imaginäre Ferne gerichtet, deren Richtung nur zufällig der Richtung der großen Schiefertafel entsprach.<br />
Kratzend malte der Lehrer Jahreszahlen an die Tafel und sprach seinen Monolog mit näselnder Stimme: 1075 Sachsenkrieg, 1077 Bußgang nach Canossa, 1084 Heinrich IV. wird in Rom als Kaiser gekrönt…<br />
Die Tafel mit den Jahreszahlen verschwamm vor Ralfs Augen, während die monotone Stimme des Lehrers in weite Ferne rückte und einschläfernd vor sich hin leierte. „Wenn doch nur jemand käme und mich mitnähme“, seufzte der Junge still in sich hinein. Er träumte sich auf eine einsame Insel im großen Ozean.<br />
<a name='more'></a>Die Gesellschaft von Menschen würde ihm dort nicht fehlen. Er würde wie Robinson in einer gemütlichen Höhle wohnen und tagsüber am weißen Strand liegen und faulenzen. Ab und zu hinein in die schäumende Brandung zum Abkühlen und eine Weile schwimmen und tauchen. Ein Delphin wäre sein Freund, der ihn jeden Tag besuchen würde und ihm Fische vorbeibrächte, die er dann über dem Lagefeuer braten würde. Der Strand wäre voller Kokospalmen, an denen er empor klettern würde, um sich leckere Kokosnüsse zu holen und ab und zu würde er die Insel durchwandern und erforschen. So wie Robinson hätte er eine Ziege, die ihm Milch gäbe und wäre gut Freund mit allen Tieren auf der Insel.<br />
Menschen würde er nicht vermissen, nein überhaupt nicht. Die beachteten den pickeligen, schüchternen Jungen ja sowieso nicht. Die Mädchen seiner Klasse gaben ihm den Spottnamen „Furzmann“, indem sie seinen Nachnamen verballhornten und riefen: „Hau ab, Du stinkst“, falls er sich zu sehr in ihrer Nähe aufhielt. Seine Eltern waren dauernd am streiten und der Vater verprügelte Ralf regelmäßig mit dem Rohrstock, wenn er mit schlechten Noten von der Schule kam. Lob gab es keins. Wenn Ralf ausnahmsweise mal eine gute Note heimbrachte, war das selbstverständlich, aber für schlechte Leistungen gab es furchtbaren Ärger und Geschimpfe.<br />
„Na wieder mal am träumen?“, durchbrach eine schneidend sarkastische Stimme den Wachtraum des Jungen, während die ganze Klasse laut johlte. Das große Lineal des Lehrers krachte klatschend auf den Tisch, um Ralf zu wecken, der erschrocken und beschämt aufschaute. Er wurde knallrot, als er die abschätzigen Blicke der Mädchen bemerkte, die auf ihm ruhten. Seine Kumpels feixten hinter dem Rücken des Lehrers, während dieser seinen allseits gehassten Spruch aufsagte: „Stehenbleiben!“ Herr Thomas schüttelte langsam den Kopf, während Ralf zögerlich aufstand um die nächsten zehn Minuten öffentlich am Pranger zu stehen. „Sind wir jetzt dann wach?“, näselte die Stimme des Lehrers dicht vor seinem Gesicht. „Also dann noch mal von vorn: „Warum und zu wem ging Heinrich nach Canossa?“<br />
Der Junge druckste leise herum, wusste aber mit der Frage überhaupt nichts anzufangen. „Wenn doch nur jemand käme und mich mitnähme“, dachte Ralf erneut, und wäre am liebsten sofort im Boden versunken. Er fühlte sich einsam.<br />
<br />
Der Schultag verging schleppend. Die Sonne prallte unbarmherzig durchs Fenster, so dass die verwaschenen, gelblichen Vorhänge teilweise geschlossen wurden, um ein halbwegs normales arbeiten zu ermöglichen. In der nächsten Stunde gab es glücklicherweise ein Diktat in Deutsch bei der netten Frau Erfurt, was Ralf viel lieber mochte, als die langweilige Geschichtsstunde bei Herrn Thomas. Beim Diktat wurde er wenigstens nicht mit peinlichen Fragen behelligt oder auch noch an die Tafel gerufen, um etwas vorzurechnen, was regelmäßig in die Hose ging und zu allgemeiner Heiterkeit führte. Außerdem durfte man nach dem Diktat schon etwas eher in die große Pause gehen.<br />
Uff, geschafft. Die Klasse pinselte schnell den letzten Satz ins Diktatheft, jeder gab sein Heft am Pult der Lehrerin ab und stürmte ins Freie.<br />
<br />
Nach Schulschluss trabte Ralf langsam nach hause. Die Sonne brannte ihm sehr heiß auf den Rücken und er hatte Durst. Zuhause trank er erstmal schnell einen großen Becher Buttermilch, den er rasch wieder auffüllte. Gott sei Dank fragte niemand nach seinen Hausaufgaben, so dass er nach dem Essen in sein Zimmer verschwand, um in seine eigene kleine Welt abzutauchen.<br />
Die Welt des Jungen bestand aus einer großen Menge Büchern, die er verschlang. Sie war angefüllt mit den Abenteuern von Robinson Crusoe, Winnetou und Old Shatterhand, Käptn’ Ahab und dem weißen Wal und vielen Sagen und Legenden. Wenn er las, vergaß er alles um sich herum und auch regelmäßig seine Hausaufgaben, was ihm allerhand Ärger in der Schule einbrachte.<br />
Oft musste er vor der Stunde oder in den kleinen Pausen mit rasender Geschwindigkeit noch schnell etwas in seine Hefte klieren, was er bei seinen Freunden abschrieb.<br />
Besonders die Kontrollen der Hausaufgaben von Herrn Müller waren sehr gefürchtet. Er ging von Einem zum Anderen und vergaß niemals Jemanden. Wer seine Hausaufgaben nicht vorzeigen konnte, bekam regelmäßig eine harte Kopfnuß mit den Fingerknöchelchen verabreicht, so dass das nächstgelegene Ohr noch eine Viertelstunde lang klingelte. Fast genausoschlimm war die Misbilligung des Lehrers, der wegen seiner väterlichen Art trotz diesen harten Sanktionen von den meisten Schülern sehr verehrt wurde.<br />
Doch daran dachte Ralf jetzt nicht. Davon war er meilenweit entfernt. Genauer gesagt: 20.000 Meilen unter dem Meer bei Kapitän Nemo an Bord der „Nautilus“. Wie gerne hätte er die Geheimnisse der Tiefsee in Wirklichkeit auf diese Weise erkundet, fern von dem grauen Einerlei der Schule und des zerrissenen Elternhauses. „Wie gerne wäre ich wirklich dabei gewesen“ träumte er vor sich hin. „Ach wenn doch jemand käme und mich mitnähme“, seufzte er wieder einmal.<br />
<br />
<i>Ob aus diesem Anfang jemals eine Art Roman wird? Eine Grundidee dazu habe ich jedenfalls schon - und auch mal eine Art Handlungsgerüst mit verschiedenen Figuren aus der Realität und dem Bereich der Phantasie ausgearbeitet... </i><br />
<i>Aber die Kraft zur Umsetzung fehlt mir im Moment noch.</i>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-49896331648023016792010-10-30T03:56:00.000-07:002015-05-14T04:06:54.859-07:00Joint am Abend<span style="font-size: large;">Sie lagen auf einer Matte im Sand und rauchten einen Joint. Über ihnen neigte sich der Strandhafer sanft im Abendwind.</span><br />
<span style="font-size: large;">Es war ein warmer Sommerabend am Meer und der Sand strahlte immer noch eine leichte wohlige Wärme ab. </span><br />
<span style="font-size: large;">Der hagere lange Typ mit der blonden Mähne, welche ihm bis weit über die Schultern fiel lauschte auf das Geräusch der Brandung welches in der Stille scheinbar kilometerweit zu hören war, während ein paar einsame Möwen ab und zu dazwischen kreischten.</span><br />
<span style="font-size: large;">Seine kleine mollige Freundin kicherte im Rausch vor sich hin und machte lustige Gesichter und Grimassen hinter dem Rücken des Blonden.</span><br />
<span style="font-size: large;"> Alles war still und friedlich und die beiden waren fast allein am Strand. Nur weit entfernt bewegten sich ein paar dunkele Silhouetten, welche gemächlich am Wasser entlang spazierten.</span><br />
<a name='more'></a><br />
<span style="font-size: large;">Der hagere Typ stand langsam auf, krempelte seine Jeans bis zum Knie hoch und ging barfuss ins Wasser. Er spürte wie ihm die Brandung mit jeder Welle den Sand unter den Füßen wegzog und seine Füße immer tiefer einsanken.</span><br />
<span style="font-size: large;">Still und unverwandt blickte er in die Farben des Sonnenuntergangs, welcher die Wolken rot, blau, grün und gelb färbte. Ein Rausch von ineinander fließenden Farben.</span><br />
<span style="font-size: large;">Gott muss ein großer Künstler sein, dachte er bei sich, während er das Spiel der Farben am Horizont betrachtete.</span><br />
<span style="font-size: large;">Solche Farben – solcher Ausdruck, solch eine mystische Stimmung. Selbst Salvador Dalis oder Casper David Friedrichs auf Leinwand gemalte Himmel konnten auch nicht im Entferntesten an dieses imposante, lebendige Kunstwerk heranreichen, das Gott in diesem Moment mit schneller Hand an den Himmel zeichnete. Ein einsamer Stern glänzte schon auf in dem immer dunkler werdenden Himmel. Er schloss die Augen und achtete still auf die kleinen millionenfachen Geräusche des Wassers, wenn sich die Wellen am Strand brachen.Es war als ob das Universum zu ihm reden würde – flüsternd, vielfältig und glucksend. Er war still und genoss den Augenblick während die Zeit für ihn scheinbar stillstand. Das Leben hatte eine geheimnisvolle Bedeutung und er war noch jung und begierig, dem Leben seine Geheimnisse zu entreißen.</span><br />
<span style="font-size: large;"><br />
</span><br />
<span style="font-size: large;">Zurückgekehrt zu ihrer kleinen Strandmatte fing er an mit der kleinen molligen Freundin zu flachsen. Nun kicherten und glucksten sie zusammen um die Wette. Die Kleine hatte dunkele Augen und nussbraune, lange Haare. Ihre Augen glitzerten und funkelten im Halbdunkel, denn sie hatten mittlerweile ein kleines Feuer aus altem Holz und Strandgut angefacht in das sie beide hineinstarrten.</span><br />
<span style="font-size: large;">„Wenn alles Leben aus dem Meer kommt“, sinnierte er nachdenklich vor sich hin, „und schon einige unserer Vorfahren wie Delfine und Wale wieder ins Meer zurückgekehrt sind, dann könnten wir Menschen doch vielleicht auch wieder ins Meer zurückkehren aus dem wir gekommen sind und einfach unter Wasser leben!“ „Vielleicht müssen wir nur lange genug am Strand leben, ständig zum Schwimmen und tauchen ins Wasser gehen und nur Krebse, Krabben und Fisch essen“ antwortete sie vergnügt und mit leuchtenden Augen. Dann küsste sie ihn leicht und flüchtig auf die Lippen, während sie ihre gemeinsame Geschichte weiter spannen.</span><br />
<span style="font-size: large;">„Ich wäre dann ein Meerman und du eine Meerjungfrau“, strahlte der Blonde seine Freundin an und sie kicherten beide. „Und wir hätten in einer Unterwasserhöhle unser Haus mit einem Garten aus Korallen, Seetang zum Essen und ein Blumenbeet mit Seeanemonen“, hauchte sie verträumt, während er den Blick vom Feuer wieder auf die Wellen und den Horizont richtete.</span><br />
<span style="font-size: large;">„Und niemand könnte uns sagen was wir zu tun und zu lassen hätten. Kein Lehrer oder Meister der mit dir schimpft, dir die langen Haare abschneiden will und Leute die meckern, daß ich aussehe wie ein Mädchen. Aber vielleicht wäre es auch ein wenig einsam und langweilig auf Dauer“, erwiderte er. </span><br />
<span style="font-size: large;">„In an octopus’s garden with you“, sang sie leise vor sich hin und gab ihm erneut einen flüchtigen Kuss. </span><br />
<span style="font-size: large;">„Ich hab totalen Hunger auf Butter-Sandkekse und Durst auf Bitter-Lemon“ seufzte der große Blonde. „Mein Mund ist total trocken und ich brauche dringend dieses fruchtige Kribbeln von der Bitter-lemon“, antwortete die Braunhaarige mit kessem Augenaufschlag.</span><br />
<span style="font-size: large;"><br />
</span><br />
<span style="font-size: large;">Auf dem Weg vom Strand zu ihrem alten VW Käfer sangen sie sich gegenseitig ein Lied vor und lachten sich dabei krumm uns schief. „Alles was Du kannst, daß kann ich viel besser“! sang er, während sie antwortete: „Nein ich kann alles viel besser als Du“! „Kannst Du nicht“ sang er. „Kann ich doch“ antwortete sie und zog ihren Sangeswettstreit immer länger und länger. Die kleine Mollige fing an den Text abzuwandeln und neue Zeilen anzufügen, die in dem Lied eigentlich gar nicht vorkamen. Als sie mit voller Überzeugung und ernstem Blick sang: „Du irrst“! bekamen sie einen gemeinsamen Lachanfall und konnten sich kaum noch auf den Beinen halten.</span><br />
<span style="font-size: large;">Und damit hatte sie den Sängerwettstreit gewonnen.</span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-28477731461437150062010-10-16T06:10:00.000-07:002010-10-16T06:10:32.549-07:00Der Radius wird kleiner<span style="font-size: large;">Der Radius wird immer kleiner und die Demenz schreitet rasch fort.</span><br />
<span style="font-size: large;">Ich habe Angst vor der nassen Treppe im Bahnhof und fühle mich hoffnungslos verloren im Nahschnellverkehrszug.</span><br />
<span style="font-size: large;">Landschaft und Gesichter gleiten vorbei und ich möchte aufstehen und schreien:</span><br />
<span style="font-size: large;">Leute, das hier ist kein Zug und keine Straßenbahn! Das ist eine Irrenanstalt und ich bin Euer Arzt!</span><br />
<span style="font-size: large;">Ich habe hier zwei Kapseln in meinen Händen - eine rote und eine blaue. Wer von mir die Rote nimmt wacht auf in die Realität und begreift daß er nur Patient ist. Patient in einem Irrenhaus.</span><br />
<span style="font-size: large;">Wer aber die Blaue nimmt schläft einfach weiter im rasenden Zug.</span><br />
<span style="font-size: large;">Die Realität bietet eine theoretische Chance auf Heilung - auch wenn die Flure der Anstalt trist und kahl sind.</span><br />
<span style="font-size: large;">Der Schlaf bietet keine Erleichterung, denn die Welt dreht und dreht sich immer schneller voran - und das Vertraute schwindet mehr und mehr dahin wie ein dünner Rauch im Wind. </span><br />
<span style="font-size: large;">Chaos zieht am Horizont herauf, die Ordnung ist nur noch das Recht des Stärkeren.</span><br />
<span style="font-size: large;">Irgendwo im Dreck überleben ein paar wenige Menschen. Echte Menschen. Der Rest treibt seelenlos dahin - in den schmutzigen Fluten des bedenkenlosen Konsums und der Zeit....</span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-6007323334012361042010-09-10T23:48:00.000-07:002015-05-14T04:07:31.102-07:00Der Mann, der um sein Leben schrieb<span style="font-size: large;">Mit hektisch flackernden Augen haute er in die Tastatur seines PCs. Er war getrieben, aber er wußte nicht von wem oder was. Das Einzige was er wußte war: "Es geht um mein Leben! Wenn ich jetzt aufhöre zu schreiben, falle ich kraftlos und tot vom Stuhl."</span><br />
<span style="font-size: large;">Er MUSSTE schreiben. Es musste aus ihm heraus - die Vorstellungen und Gedanken, welche innerlich in ihm hochstiegen und auf seine Nervenbahnen einprasselten.</span><br />
<span style="font-size: large;">Während er schrieb fühlte er sich angeschlossen an eine pulsierende Lebenskraft, die ihn völlig durchströmte. Er war nur Kanal. Kanal für etwas oder jemand.</span><br />
<span style="font-size: large;">Merkwürdig - dieser unsichtbare jemand oder diese unsichtbare Lebenskraft war er eigentlich selbst. Es waren tiefe Quellen und Brunnen in ihm, welche aufgebrochen waren und er musste schreiben, schreiben schreiben....</span><br />
<a name='more'></a><br />
<span style="font-size: large;">Ihm war egal ob er Leser haben würde oder ob jemand ihn für seine Arbeit anerkennen würde - dieses winzige Staubkorn am Rande eines unermesslich großen Universums.</span><br />
<span style="font-size: large;"> </span><br />
<span style="font-size: large;">Er tauchte hinein, völlig hinein hinter die Geheimtüren seine Vorstellungswelt - immer neue Quellen öffneten sich vor seinen staunenden Augen. Unendlickeit - Licht - ein fremdes und doch seltsam bekanntes Land erschien vor seinen Augen und er spazierte, flog mitten hinein.</span><br />
<span style="font-size: large;">Musik erklang von ferne, leise zuerst, dann lauter und eindringlicher. Sie erfüllte das ganze Land über dem er schwebte, über welches er dahinflog - getragen von einer unbekannten Strömung und Kraft. Unbekannt und doch irgendwie vertraut. Alles durchdringend und doch zart und leise.</span><br />
<span style="font-size: large;"> </span><br />
<span style="font-size: large;">Weiter hinein und höher hinauf schien jemand ohne Stimme zu rufen - nein es waren viele, sehr viele Stimmen welche in diesen Ruf einstimmten - in völligem Einklang mit der unhörbaren alles durchdringenden Musik. Alles vermischte sich in diesem vorwärts treibenden Strom des pulsierenden Lebens - Musik, Gedanken und Emotionen. Er schien sich darin fast zu verlieren und aufzulösen - aber eben nur fast - denn alles war ihm leibhaftig bewusst.</span><br />
<span style="font-size: large;">Einen Moment lang hielt er inne und dachte: "Woher bin ich gekommen? Wie komme ich hier her?" Und er erinnerte sich dunkel an seinen Schreibtisch in der Ferne, an dem immer noch ein Mann saß, der hektisch schrieb und wie besessen auf die Tasten hämmerte. "War das nicht mal ich selbst, dachte er bei sich? In irgend einer weit entfernten Vergangenheit?"</span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-1363869551307754332010-08-09T04:32:00.000-07:002010-09-13T05:14:23.068-07:00Meine Dämonen<span style="font-size: large;">Die Dämonen,die, von außen an meinem Fenster kleben - wollen doch auch nur leben, wollen auch nur leben.</span><br />
<span style="font-size: large;">Sie hämmern und schrauben an meinem Fenster herum, sind unzufrieden mit sich, der Welt und Gott. Sie wollen mein Leben stehlen. MEIN!</span><br />
<span style="font-size: large;">Der Herr der Fliegen ist selber sehr arm und kann ihnen nichts geben. Sie gehorchen ihm zwar - weil sie wohl müssen - aber nicht sehr gern. Sie wollen selber leben.</span><br />
<span style="font-size: large;">Aber weil es dort in ihrer Welt so gar nichts Lebendiges gibt - kein Feiern, keine Lust - da wollen sie an meine Venen in ihrem Überdruss.</span><br />
<span style="font-size: large;">Sie möchten gern saugen und sich laben an meinen Eingeweiden, mir zum Schaden.</span><br />
<span style="font-size: large;">Die armen Dämonen die von außen an meinem Fenster kleben - wollen auch nur leben, wollen auch nur leben.</span><br />
<span style="font-size: large;"><br />
</span><br />
<blockquote><span style="font-size: large;"><b>Broken needle in a broken vein - all the same, all the same.</b></span></blockquote>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-56046712878869924642009-08-10T13:57:00.000-07:002015-05-14T04:08:15.675-07:00Die goldene Vergangenheit<span style="font-size: large;">Was war das Leben spannend damals - was haben wir gelacht!<br />
Was haben wir gelacht, als wir im Auto vor dem Maulwurf kifften und der Qualm die kleine Kabine völlig vernebelte.<br />
Ja mei, war das lustig.<br />
Wie spannend war das Leben noch, als wir unseren ersten LSD-Trip nahmen und die Musik losging.<br />
Was haben wir gelacht - wie cool haben wir uns gefühlt mit unseren langen Haaren.</span><br />
<a name='more'></a><span style="font-size: large;">Wie schön war doch die Kindheit, mit ihrer ersten Liebe und der ersten Erektion im Lister Bad.<br />
Wie waren die Mädels so hübsch und dufteten so süß.<br />
Wie schön waren unsere Saufpartys mit Pfefferminz- und Zitronenschnaps - was haben wir gekotzt!<br />
Wie habe ich die Angstgefühle auf dem Horrortrip genossen - wie war die Welt so quer danach.<br />
Oh ja - die goldene Vergangenheit - berauschend und süß<br />
Wie schön war es doch sich in endlosen Diskussionen zu quälen - über die schöne neue sozialistische Welt.<br />
Was haben wir die Schulzeit und die Lehre genossen!<br />
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, hat man uns gesagt - und ich blickte in den grauen Hinterhof meiner Druckerei, wo ich mit Buchstaben aus Blei hantierte und was ordentliches lernte.<br />
Wie schön war die alte Zeit.<br />
Unterwegs nach Kassel mit dem Mofa auf der Autobahn - auf dem Rastplatz alleine kiffen bis einem schlecht ward, oh ja - einfach unvergleichlich diese Zeit.<br />
Timothy Leary und Che Guevara waren meine Freunde - die Beatles und die Rolling Stones, Mann war das cool.<br />
Und dann das Mucken mit dem Bass und der Gitarre und das Schlagzeug auf den Holzstühlen in Lindwedel.<br />
Wie wunderschön war der frühe Morgen auf dem Trip, als die Vögel zu singen begannen und die Angst sich langsam löste... wunderschön war diese Zeit..Sunday morning coming down.<br />
Diese herrlichen Verklemmungen, sich in den besten Freund unsterblich zu verlieben und die Panik darüber vielleicht stockschwul zu sein - einfach herrlich!<br />
Wir waren jung, wir waren cool, wir waren "Riders on the Storm".<br />
Wir waren hip, wir waren intellektuell, wir waren Arbeiterkinder in der großem grauen Stadt, wo die Kneipen um Mitternacht schließen und wir nach hause mussten zu Vati und Mutti.<br />
Ja wir haben sogar Häuser besetzt mit der Band "Ton-Steine-Scherben" und Jugendzentren gegründet.<br />
Wir waren links - wir waren aufsässig - wir hatten lange Haare.<br />
Wie schön war es am Rande der Gesellschaft. Wir waren einsam aber gerecht. Und wir wussten bescheid - wir wussten wo's langgeht. Mann was waren wir cool.<br />
Und dann waren wir sogar auf dem Weg zum Guru - viel hätte nicht gefehlt und wir wären erleuchtet worden - hätten uns die Welt von oben angeschaut, mit einem wissenden Lächeln - während laute Musik durch Boxen dröhnte, hart, elektrisch und metallisch.<br />
Mann was waren das für schöne Zeiten. Selig und golden.<br />
Was haben wir gelacht!</span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-91353239026939786812009-08-10T13:52:00.001-07:002015-05-14T04:09:01.690-07:00Heimlich verschleppt<span style="font-size: 130%;">Neulich nacht hat man mich abgeholt während ich schlief. Irgendjemand ist der Meinung, daß ich besser zur Insel Depressiva passe, als zur Insel Musica.<br />Als ich die Augen aufschlug, war alles wie immer. Sonnenschein im Garten, die Vögel zwitscherten, aber irgend etwas stimmte nicht an dem Bild. Etwas war falsch daran.<br />Ich schüttelte den Gedanken ab und machte "business as usual"<br />Aber alles lief nicht mehr so richtig rund.<br />Dann bemerkte ich neulich, daß mein Garten aus Wänden von Pappe mit aufgedruckten Fotos von Bäumen und Büschen bestand. Die Vogelstimmen kamen von einem endlos-Tonband.</span><br />
<a name='more'></a><span style="font-size: 130%;">Man hatte mich hereingelegt. Ich war wieder auf "Depressiva"<br /><span style="font-weight: bold;">Vergessen - die lauen Sommernächte auf "Musica"</span><br /><span style="font-weight: bold;">Vergessen - der feurige Wein.</span><br />"Jetzt gehts wieder anders rum", grölte der Einpeitscher von fern, jetzt wird das Leben wieder grau gemacht, so wie es sich um diese Jahreszeit gehört!<br />Sein hysterisches Lachen verhallte in der Ferne und ich stand da. Allein.<br /><span style="font-style: italic; font-weight: bold;"></span></span><br />
<blockquote>
<span style="font-size: 130%;"><span style="font-style: italic; font-weight: bold;">"Listen to this, and I'll tell you 'bout the heartache. I'll tell you 'bout the heartache and the loss of God. I'll tell you 'bout the hopeless night The meager food for souls forgot, I'll tell you 'bout the maiden with wrought iron soul"</span></span><br />
<span style="font-size: 130%;"><span style="font-style: italic; font-weight: bold;"><br /></span></span>
<span style="font-size: 130%;"><span style="font-style: italic; font-weight: bold;"><span style="font-size: 100%; font-weight: normal;">Jim Morrison (The Wasp)</span></span></span></blockquote>
Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-13708692542447939282009-08-10T13:50:00.001-07:002010-09-13T05:13:39.271-07:00Die Insel Musica<span style="font-size: large;">Neulich ging überraschender Weise ein Schiff von der Insel Depressiva nach Musica. Ich ergriff die Gelegenheit, dort meinen Urlaub fortzusetzen...</span><br />
<span style="font-size: large;"><br />
</span><br />
<span style="font-size: large;">Die Insel Musica ist viel schöner als Depressiva. Die Tage sind hell und freundlich und die Nächte nicht so lang.</span><br />
<span style="font-size: large;">Es gibt viel Leckeres und leichtes zu essen. Mediterran eben. Der Wein ist rot, schwer und rinnt feurig die durstige Kehle hinab.</span><br />
<span style="font-size: large;">Der Rausch aber ist leicht, beschwingt und angenehm. Es gibt keinen Kater am nächsten Tag. Im Gegenteil - man wacht frisch und munter auf und hat den Kopf voller neuer Ideen.</span><br />
<span style="font-size: large;">Alte Gitarren restaurieren, die Stereoanlage aufpeppen und ständig neue Melodien verspeisen.</span><br />
<span style="font-size: large;">>Ach, das Leben ist wieder eine Lust!</span><br />
<span style="font-size: large;">Hier lässt es sich leben, hier könnte ich bleiben... und der Tag der Abreise liegt noch in weiter Ferne!</span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-63760177954680979792009-08-10T13:48:00.000-07:002010-09-13T05:18:07.502-07:00Urlaub auf Depressiva<div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">Habe lange nix geschrieben</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">bin im Urlaub auf der Insel Depressiva</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">die Nächte dort sind lang und dunkel</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">auch am Tag wird es nur langsam hell</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">bin irgendwie versunken</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">auftauchen geht auch nicht so schnell</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">hab heut nacht mit Gott geredet</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">das war wunderschön</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">sein Licht hat schon fast geblendet</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">als ich glaubte, daß er mir sagen wollte:</span></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;">nimm Lebertran, mein Sohn!</span></div>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-7478752249323434302009-07-28T10:59:00.000-07:002010-09-13T05:18:39.208-07:00Endstation<span style="font-size: large;"><span style="font-weight: bold;">A</span><span style="font-weight: bold;">ltenheim Gemeinschaftsraum.</span><br />
<br />
Ich sitze bei den Alten am Tisch und schaue in die Runde. Die Alten reden nicht viel. Sie sehen aus, als ob sie auf etwas warten.<br />
<br />
Hier ist die Endstation. Wann holt mich jemand ab?<br />
<br />
Die Gesichter sind welk, die Lebensfreude meist erloschen. Ein uralter Herr spielt alte Volkslieder auf der Mundharmonika. Einige dünne Stimmen singen freudig mit. Sie erinnern sich an frühere Zeiten.<br />
<br />
Sie wirken wie heruntergebrannte Kerzen. Einige flackern schon, wollen bald ausgehen. Einige scheinen noch eine längere Zeit zu brennen. Wirken fröhlich. Andere sitzen nur stumm in ihrem Rollstuhl, brüten farblos über trübsinnigen Gedanken. Eine merkwürdige Leere scheint ihre Augen zu erfüllen.<br />
<br />
Mich fröstelt. Ich lese den Herrschaften etwas vor. Bin mir unsicher, ob sie alle fähig sind, das Gelesene aufzunehmen. Eine Dame ist geistig sehr wach, man kann mit ihr über den Text reden. Sie hat nicht nur alles verstanden, sondern strahlt Geist und Würde aus. Die hatte früher sicher mal viel auf dem Kasten.<br />
Und nun sitzt sie hier auf dem Abstellgleis und wartet. Wartet, daß sie jemand abholt.<br />
<br />
Am Ende der Lesung wird geklatscht. Es war eine gute, lebendige Geschichte aus der Kindheit. Wir wechseln noch ein paar Worte, dann muß ich gehen.<br />
<br />
Ich frage mich, welchen Sinn das Ganze hatte, ein paar alte Herrschaften eine gute Stunde zu unterhalten. Vielleicht verkürzt es die Wartezeit. Oder ist es völlig sinnlos?<br />
Diese Alten sind doch nur noch "Kostenfaktoren", ohne irgend einen Beitrag zur Gesellschaft. Nutzlos, irgendwie. Eine Belastung meistens.<br />
<br />
Ich möchte niemals in einem solchen Heim enden, auch wenn die Mitarbeiter sich in diesem Heim rührend um die Bewohner kümmern. Hoffentlich kommt meine "Endstation" rasch und unerwartet.<br />
<br />
Ich mag meine alten Zuhörer gern und lese ihnen gerne vor. Ich wünsche mir, daß durch mich einige Tröpfchen der Liebe Gottes in ihr Herz fallen und sie fröhlich machen. Ich wünschte mir, man könnte das Altern und den Tod aufhalten und zurückdrängen. Ich wünschte mir, man könnte sie retten!<br />
<br />
Wo werden diese lieben Menschen nach ihrem Tod sein? Bei Gott? In der Hölle?<br />
Ich kann nichts davon erahnen. Mich beschleicht das drückende Gefühl, daß nur eine große Leere, ein großes "Nichts" sie erwartet. Grau und schwer.<br />
Wenn sie so langsam in die Herrlichkeit Gottes herüberdämmern würden, könnte man nicht etwas davon spüren?</span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-23128224013269704682009-06-25T06:05:00.000-07:002010-09-13T05:05:37.995-07:00Der Gedankenproduzent<span style="font-size:130%;">Er sitzt da in seinem zerschlissenen Sessel.<br />Es ist die einzige Sitzgelegenheit im Raum.<br /><br />Die alten, ausgebleichten Tapeten hängen in Fetzen von der Wand.<br />Dahinter bröckelt der Putz und die Holzdielen liegen zum Teil bloß.<br /><br />Das Gesicht des Menschen ist mittelalt - vielleicht fünfzig oder sechzig.<br />Es färbt sich gelblich grau mit eingefallenen in sich gekehrten dunkel geränderten Augen.<br /><br />Ein boshaftes Lächeln umquält den dünnen Mund. Leise und ganz leicht.<br />Die Haut schwitzt. Es ist heiß in Chicago.<br />Doch der Mann scheint die Schweißperlen, die in kleinen Rinnsalen auf Augen und Wangen fließen nicht zu bemerken.<br /><br />Er ist völlig konzentriert und in sich gekehrt - Die Augen blicken ins Leere.<br />Über ihm kreist kläglich der müde Rest eines einstmals stolzen Ventilators. Ab und zu bewegt sich eins der spärlichen dünnen Haare des Mannes im leichten Luftzug.<br /><br />Der Raum ist vermüllt. Überall liegen zusammengeknüllte Zeitungsreste, leere Papiertüten und Essensreste auf dem Boden, dem wackeligen Tisch und der ausgebleichten Anrichte.<br />Alle Möbelstücke wirken ausgebleicht und staubig. Das einzige Bild an der Wand hängt schief.<br /><br />Schief hängt auch der Kopf, seltsam entspannt, während die flackernden Augen das einzige Lebenszeichen des Seltsamen von sich geben.<br />Diese Augen - trübe wie Schmutzwasser und dennoch von einem fahlen Licht erhellt.<br />Die Kamera zoomt sich langsam näher und näher an diese Augen heran. Schließlich ist nur noch ein einziges Auge im Objektiv zu sehen - näher und näher - nur noch das schwarze Loch der Pupille und dann....<br /><br />Hinein in einen Strom voller Licht und Leben - ein summendes, brummendes Universum von Elektrizität, Farben und seltsam fließenden Formen. Der ganze Strom fließt zu einer riesigen Matrix voller unverständlicher Zeichen und Symbole.<br /><br />Davor steht ein Wissenschaftler im weißen Kittel - jedenfalls hält man ihn sofort dafür.<br />Lächelnd beantwortet er die Fragen der angereisten Gäste und Zuschauer:<br />"Jawohl meine Damen und Herren, Mr. Smith ist der derzeitige Gedankenproduzent - zuständig für Amerika, Europa und die westliche Welt."<br /><br />"Und was für Gedanken produziert er so?" fragt ein emsiger Mann mit Presseausweis am Revers.<br /><br />"Krieg und Frieden, Rassenhass und religiöse Gedanken hauptsächlich. Aber die Wissenschaftler und Philosophen werden auch bedient!"<br /><br />"Und was ist mit den Medien?" fragt der Reporter weiter.<br /><br />"Ach die Medien denken doch nicht wirklich selber, die Berichten doch nur und kauen die Gedanken der Künstler, Intellektuellen und Politiker wieder" lächelt der Mann im weißen Kittel.<br /><br />"Und Sie wollen allen ernstes behaupten, dieser ominöse Mr. Smith produziert die ganzen wichtigen und entscheidenden Gedanken der gesamten westlichen Welt? Für Millionen von Menschen?"<br /><br />"Eine Zwischenfrage bitte!" ruft eine hektische Dame mit angekautem Kugelschreiber in der Hand. (Laptops und Aufzeichnungsgeräte sind hier nicht erlaubt)<br />"Und wie -bitteschön- kommen die Gedanken an die Addressaten? Das ist doch völlig unmöglich!"<br /><br />"Nein, nein Frau Piontek, kein Problem für unsere Matrix - wir arbeiten mit Subraumwellen im ultraflachen Frequenzbereich. So haben wir unbemerkten Zugang in jedes Gehirn auf der Welt - und jeder Mensch glaubt doch wirklich er denke seine eigenen Gedanken."<br />Bei diesem Satz strahlen die Augen des Wissenschaftlers blau und fröhlich. Er doziert weiter:<br /><br />"Das heißt allerdings nun nicht, daß alle Gehirne gleichgeschaltet wären - viel zu uneffektiv und Fehleranfällig. Es kommt ganz auf die individuellen Fähigkeiten und die Kapazität des Einzelnen an. Jeder ist halt nur empfänglich für die Art Gedanken, die er auch verarbeiten kann. Aber so bleibt die Illusion der Individualität des Einzelnen völlig intakt. Keine Sau bemerkt, daß er gar nicht selber denkt, sondern quasi nur gedacht wird!" erklärt der Wissenschaftler mit triumphierender Miene.<br /><br />"Und ist dieser ominöse Mr. Smith überhaupt ein Mensch...oder was ist dieses... Ding?" fragt eine dunkelhaarige Frau mit verrauchter Stimme.<br /><br />"Tut mir aufrichtig Leid", antwortet der Mann im weißen Kittel freundlich, "Darüber darf ich keine Auskunft geben - Geschäftsgeheimnis!"<br />Zufrieden blickt der Weißkittel in die Runde. "Sonst noch Fragen?"<br /><br />Der Gedankenproduzent rekelt sich im Sessel und lächelt leise in sich hinein. Er hat gerade eine großartige Idee an die Börsenwelt geschickt.<br /><br /></span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-51376359984102171632009-06-22T09:47:00.000-07:002009-08-16T03:53:55.088-07:00Auf einer grünen Blumenwiese<span style="font-size:130%;">Auf einer grünen Blumenwiese steht Freund Hein und winkt mir zu. Ich tue so als würde ich ihn nicht kennen und schaue in eine andere Richtung.<br /><br />Der Himmel ist blau und strahlend, die Vögel zwitschern und freuen sich des Lebens. Die Sonne strahlt. Am Himmel sind ein paar nette weiße Wolken. In der Nähe murmelt ein Fluss.<br />Freund Hein steht immer noch da und winkt mir zu. Das Sonnenlicht spiegelt sich in seiner scharfen Sense. <span>Er ist der Schnitter Tod.</span> Will er zu mir?<br />Nein, nein, Du hast noch Zeit, bedeutet er mir mit einer Geste. Er spricht niemals, ist stumm, doch Du weißt trotzdem, was er sagt. Er hat so seine eigene Art zu reden.<br /><br /><span>Ein Mann liegt im Todeskampf,</span> mitten auf der grünen Wiese. Er nimmt die bunten Blumen nicht mehr wahr, nicht den Gesang der Vögel.<br /><br /></span><span style="font-size:130%;"><span>Obwohl seine Lieben um ihn versammelt sind, kämpft er allein - chancenlos.</span><br />Er will leben, möchte noch bleiben, versucht den Tod aus sich herauszuwürgen. Ungläubig schaut er, kann es nicht fassen, daß ER gemeint ist - er wird doch noch gebraucht - hat eine liebe Frau und vier Kinder, die ihn lieben.<br /><br />Doch Freund Hein kennt kein Erbarmen, er hat schließlich einen Auftrag. Seine Hand schließt sich fest um das Handgelenk des Sterbenden - er nimmt die scharfe Sense mit der anderen Hand und schneidet den Lebensfaden durch.<br /><br />Hilfloses Entsetzen durchfährt Frau und Kinder. Die Beter werden stumm. Freund Hein trägt den Toten zu seinem Boot und rudert schnell mit ihm über den Fluss - außer Sichtweite.<br /><span>Und wir alle bleiben zurück - sind stumm - erschüttert.</span><br /><br />Jeder weint für sich allein. Einsam.<br /><br /><br /></span><span style="font-size:130%;"><br /></span><div style="text-align: center;"><blockquote><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">The wall on which the prophets wrote</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Is cracking at the seams.</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Upon the instruments of death</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">The sunlight brightly gleams.</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">When every man is torn apart</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">With nightmares and with dreams,</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Will no one lay the laurel wreath</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">As silence drowns the screams.</span><br /><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Between the iron gates of fate,</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">The seeds of time were sown,</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">And watered by the deeds of those</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Who know and who are known;</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Knowledge is a deadly friend</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">When no one sets the rules.</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">The fate of all mankind I see</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Is in the hands of fools.</span><br /><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Confusion will be my epitaph.</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">As I crawl a cracked and broken path</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">If we make it we can all sit back</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">And laugh.</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">But I fear tomorrow Ill be crying,</span><br /></span><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;">Yes I fear tomorrow Ill be crying.</span></span></blockquote><span style="font-size:130%;"><span style="font-size:100%;">King Crimson - Epitaph</span><br /></span></div><span style="font-size:130%;"></span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-84083335721841418562009-06-10T03:57:00.000-07:002009-06-10T03:58:46.365-07:00Rentner - Die beigefarbene Pest!<a href="http://world-of-lucy.blogspot.com/2009/05/die-beigefarbene-pest.html?showComment=1244631243889#c4311868913573977151">Madame Lulubelle: Die beigefarbene Pest!</a>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-8990290399729309342009-06-09T07:47:00.000-07:002009-06-09T07:50:18.470-07:00Verloren im Meer<span style="font-weight: bold;font-size:130%;" ><a href="http://autorenblog.blog.de/2009/06/08/verloren-meer-keksleben-vierte-6263138/">Verloren im Meer ( Keksleben die Vierte)</a></span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-16227502770129031682009-06-05T10:10:00.001-07:002009-06-05T10:19:00.360-07:00Sehnsucht nach Anderland<div style="text-align: center;"><span style="font-size:100%;"><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold;"><br />I</span></span><span style="font-weight: bold;font-size:130%;" >ch habe Sehnsucht, Sehnsucht nach Anderland.<br /><br /></span><span style="font-weight: bold;font-size:130%;" ><u1:p></u1:p></span></span> <span style="font-weight: bold;font-size:130%;" ><o:p></o:p></span></div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><div style="font-weight: bold; text-align: center;"> </div><span style="font-size:130%;">Aber wo liegt es, dieses andere Land?<u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />Liegt es hoch droben in den Wolken?<u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />Oder in den Tiefen der Erde?<u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />Muß man durch ferne Galaxien reisen um dorthin zu gelangen?<u1:p></u1:p><o:p></o:p><br /><br />Als Kind erlebte ich Anderland in den Büchern von Robinson Crusoe, antiken Heldensagen und Märchen.<u1:p></u1:p><o:p></o:p> Ich brauchte manchmal nur die Augen zu schließen und schon war ich da.<u1:p></u1:p><o:p></o:p></span><span style="font-size:130%;">Oft war es beunruhigend, drohend und beängstigend.<br />Manchmal war es wunderschön – wie ein Paradies.<u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />Aber immer war es spannend und niemals langweilig.<br /><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />Man kannte keinen Überdruß.<br /><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />Anderland ist das Land der Hexen und Feen, der bösen Zauberer und des kleinen Volkes.<u1:p></u1:p><o:p></o:p> Man findet dort Zwerge und Faune und mächtige weise Alte.<u1:p></u1:p><o:p></o:p> Man kann sich verlieren in den herrlichen lichten Wäldern Lothloriens und mit edelen Elben und Rittern dahergehen.<u1:p></u1:p><o:p></o:p> Es gibt verwunschene Schlösser und Gärten, tiefe Höhlen und Planeten des Grauens.<br /><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />Anderland ist wild und schön – gefährlich und atemberaubend.<br /><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />Womit kann man es vergleichen?<br /><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br /><span style="font-weight: bold;">Ich habe eine unstillbare Sehnsucht nach Anderland.<br /></span></span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-35013427424552653172009-06-02T06:09:00.000-07:002010-09-13T05:06:57.560-07:00Mein Herr ist die Logik<p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Mein Herr ist die Logik</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Und ich werde darben...</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Sie führt mich auf kahle Höhen, wo der Sturm nur so peitscht</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Und gibt mir nichts zu essen!</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Ja, ich kann wohl existieren – und zuweilen sogar im größten Luxus –</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Aber mein Inneres bleibt leer, kalt und hungrig.</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Ich sehe, wie die Anderen feiern, tanzen und fröhlich sind</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Doch ich stehe hier allein</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Wenn ich versuche, mich an ihren Festen zu sättigen</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Fühle ich mich wie ein Fremder unter ihnen</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Und finde keinen Zugang.</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Ihre Feste befremden mich</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Ihre Speisen schmecken bitter, hohl und fad.</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Aber ich habe EINEN Trost – ich weiß alles besser</span></p> <p class="Formatvorlage1" style="text-align: center;" align="center"><span style="font-size:130%;">Und habe immer recht!</span></p>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7055099676683527988.post-55402613856123901732009-05-31T07:10:00.000-07:002009-06-05T10:15:20.430-07:00Die Schattenspieler<span style="font-size:130%;">Am Ende der Welt an einem weißen Strand leben <span style="font-style: italic;">die Schattenspieler</span>.<br />Während die Sonne immerfort brennt und ihre unbarmherzigen Strahlen voller Wucht auf den Rand der Erdscheibe schleudert, spielen sie ihr Spiel mit den Schatten.<br /><br />Der Wind steht hart wie ein Brett auf dem Strand der Entscheidung - die Schattenspieler lenken alle Entscheidungen der Mächtigen auf dieser Welt - ungesehen und unbemerkt. Sie allein ziehen die Fäden der Geschichte - die Könige der Welt sind nichts als Marionetten. Sie leben in Pomp und Gloria, tanzen ihre Tänze, trinken und lachen und halten sich für unendlich wichtig.<br /><br />Niedrige Menschen kriechen schleimig vor ihnen, um eines Tages selbst auf dem Thron der Nichtigkeit zu sitzen um zu befehlen, zu töten und ihre Fleischeslust auszuleben.<br /><br />Doch das Angesicht der Mächtigen und Könige ist fahl und krank, das überhebliche Lächeln wirkt bemüht und ausdruckslos - der Tod frisst heimlich schon in ihren Gedärmen.<br />Ihr Prunk geht dahin - verrostet und verfault, von Motten zerfressen.<br /><br />Und die Schattenspieler spielen ihr Spiel. Immerfort und fort. Endlos.<br /><br /></span><span style="font-size:130%;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdjwI6WiaitNtL1ImM7pm1mJmhR2wT2fALaRTSzWCZQnK_8V9ueLvP0AwUmC_AzXL-okKWrpO4jruVK9xanvVsn70BGAkgK35s7JvJL33xFK1AN5s_6TtNdeVwP5eB3_Ug6HJbBzoOljo/s1600-h/danmark+126.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 605px; height: 452px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdjwI6WiaitNtL1ImM7pm1mJmhR2wT2fALaRTSzWCZQnK_8V9ueLvP0AwUmC_AzXL-okKWrpO4jruVK9xanvVsn70BGAkgK35s7JvJL33xFK1AN5s_6TtNdeVwP5eB3_Ug6HJbBzoOljo/s400/danmark+126.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5219078260448575778" border="0" /></a><br /></span>Don Ralfohttp://www.blogger.com/profile/00221464156851258634noreply@blogger.com0